Westcoast- ein Traum!!
In dieser Ausgabe: Die bezaubernde Westkueste Australiens, u.a. mit folgenden Themen:
- Was passt zu mir, Snow- oder Sandboard ?
- Pinnacles- die Entdeckung einer Geisterstadt ???
- Stromatoliten, die aelteste Lebensform der Welt, der wir unser Leben mitverdanken
- Freizeitgestaltung an Muschelstraenden
- Monkey Mia- wenn Delfine taeglich zu Besuch kommen ODER: wie errichtet man einen Touristenort
- Eagle Bluff: Die ideale Wohngegend fuer Haifamilien
- Der Urlaubsort von Elle McPherson
- Mit dem Bolzenschneider durchs Outback
- Coral Bay- braucht man mehr zum Leben?
- Cape Ranges Nationalpark- ein langweiliger Name heisst nicht, das etwas Langweiliges drinsteckt
u.v.m.
Soooo, jetzt mal ganz im Ernst: Vergesst alles was ihr ueber Australien kennt und gelesen habt! Die Westkueste ist der Wahnsinn wenn man es nicht nur auf den absoluten Partyurlaub abgesehen hat.
Allgemein betone ich in meinen Erzaehlungen zu wenig, wie seltsam Australien eigentlich ist: Es ist fast ueberall staubtrocken, mehr beige als gruen und die Landschaft ist ueber hunderte von Kilometern extrem eintoenig- Salzbuesche, Gestruepp, Schafe, Kangaroos, Emus, Ziegen. Das ist so an der Suedkueste, am Weg vom Sueden in die Mitte und an der Kueste zwischen Perth und Exmouth! Die Entfernungen sind unglaublich, in den letzten 7 Tagen habe ich so ca. 3400km im Bus gesessen, die Hoechstgeschwindigkeit ist auch mit einem normalen Auto 120 und es gibt so wenig Verkehr das man jedem winkt...
Aber jetzt mein wahrscheinlich wieder ellenlanger Text:
Los ging es in Perth, wo ich einen Schock erlitt: 3 aeltere Damen, ein verheiratetes Paar Mitte 30 und ein ca. 50 jaehriger Australier. Der Tourguide etwas seltsam mit langen Rastas und total verpeilt. Und auch wenn diese Grupper echt komisch und anstrengend war- der Trip war trotzdem spitze! Und der Tourguide erwies sich als total cool verpeilt und fand die anderen auch etwas sehr seltsam!
Erster Stop: Die mobilen Sandduenen Lancelins: Sandboarden! Die eine Technik wuerde ich eher Schlittenfahren nennen, macht natuerlich auch im Sand superviel Spass! Das Boarden ist dann schon etwas heikler! Ueber Sandpisten und eine Heideaehnliche Landschaft, Highways und Dirtroads ging es zu den Pinnacles, die an der Kueste in einer Wueste liegen. Erste Seefahrer dachten, sie haetten eine Geisterstadt entdeckt, aber da lagen sie voellig falsch: Pinnacles sind, kurz beschrieben, versteinerte Wurzeln, die Erdoberflaeche wurde in ca. 6000 Jahren abgetragen und jetzt gucken nur noch diese Versteinerungen aus der Erde. Sie bestehen aus Limestone (wenn es in Australien eines gibt, dann ganz sicher irgendwelche Steine aus Limeston oder Sandstone die durch irgendwelche Erosionen oder ehemalige Seen etwas Besonderes wurden.
Tag 2 fuehrte an einer Kueste entlang die der Great Ocean Road gleicht- nur weniger Touristen! Dort gibt es dann auch einen Canyon, der wie Kings Canyon in der Mitte entstanden ist- wobei Kings Canyon zugegebenerweise Spektakulaerer ist!
Und dann das Highlight des Tages: Wir erreichen Hamelin Pool- beruechtigt durch seine einmaligen, sonst fast nirgendwo zu findenden STROMATOLITEN. Wissenschaftliche Erklaerung fuer dieses ausserordentliche Phaenomen gebe ich erst gar keine ab, ich versuche es mal irgendwie zu beschreiben. Cyanobakterien vor rund 3,5 mil. Jahren bildeten auf der Erde soetwas wie lebende Steine die in ihrem Wachstumsprozess den bis dato fehlenden Sauerstoff in die Atmosphaere abgaben, bis sie den Sauerstoffgehalt in der Atmosphaere soweit angehoben hatten, dass luftatmende Lebensformen enstehen konnten. Naja, und so etwas findet man nur an wenigen Stellen auf dieser Erde und so standen wir auf unserer Aussichtsplattform und bestaunten die schwarzen Knubbel im Wasser!
Weiter ging es zum Shell Beach, einem Strand der aus ganz wunderbaren kleinen Muscheln besteht! Das Wasser ist ganz lang extrem seicht und man kann wunderbar immer weiter hineinlaufen ohne wirklich nass zu werden! Oder mit Muscheln Nachrichten schreiben!
Der naechste Halt, wo wir bis zum naechsten Tag bleiben sollten, war dann Monkey Mia. Woher der Name kommt weiss niemand, die Attraktion sind auch keine Affen sondern Delfine.
Vor 60 Jahren begannen Fischer ein paar Delfine zu fuettern, so entstand eine Freundschaft zwischen einer Delfinfamilie und dem Fischerort. Heute kommen Delfine der zweiten und dritten Generation jeden Tag an den Strand: Um streng ueberwacht 25% ihres Tagesbedarfs an Fisch zu bekommen! Da es sich um bis zu 12 Delfine handelt ist es relativ sicher das wenigstens Einer auftaucht- und somit wurde erstmal ein modernes Resort an den Strand gebaut- praktisch, wirklich schoen und brav mit Klassenabstufung: Nah an den Delfinen die Hotelabteilung, dann Apartments und dann die Backpacker! Aber auch die am Wasser, mit wirklich guten Einrichtungen! Der Strand auch hier sehr schoen, erst seicht und dann ploetzlich tiefer- mit Seegras (deswegen lieben die Delfine es ja auch so sehr)
Am naechsten morgen also hophop um 7h an den Strand und da waren sie schon: Eine kleine Gruppe Delfine und eine Handvoll anderer Leute. Warum nur eine Handvoll? Keine Ahnung, ich dachte auch- man faehrt nach Moneky Mia wegen Delfinen, und wenn man von Perth ca. 1000km zuruecklegt dann kann man doch auch aufstehen???
Naja, es trudelten dann immer mehr Schaulustige und auch die Delfinbewacher sowie viele weitere Delfine ein- und nachdem wir ueber das Leben, die Persoenlichkeiten und der Familienverhaeltnisse aufgeklaert waren, ging es ans Fuettern. Und da wurden Freiwillige ausgesucht: Also schnell Kamera und Rucksack weggetan, lieb geguckt- und natuerlich durfte ich einen der 10 Fische verfuettern. Schon spitze, diese Delfine- 3 Babys waren auch dabei!!
Nach dem wunderbaren Erlebnis mussten wir weiter Richtung Norden, wobei wir Halt am Eagle Bluff machten. Adler sahen wir keine, dafuer aber die Haie, die hier zuhause sind. An einem Landschaftlich atemberaubenden Kuestenabschnitt konnte man sie von unserer Klippe aus im seichten Wasser umherbummeln sehen! Schwimmen verboten ;-)
Diese Nacht verbrachten wir auf einer Farm die am suedlichen Ende des Ningaloo Reefs liegt. Ein traumhaftes Stueck Erde und ElleMcPherson kommt hier sogar einmal im Jahr vorbei um Urlaub zu machen... Von dort aus sollte es dann eine Outbackroute bis zu unserem Ziel geben- Coral Bay. Leider war ein abgeschlossenes Tor im Weg: Aber wofuer gibt es einen Bolzenschneider- jaja, die Aussies, sehen alles locker...
Coral Bay dann ein weiteres Stueck Paradies: weisser Traumstrand mit seichtem, klaren bis hellblauen Wasser und die Korallen ca. 50m vom Strand entfernt. Spaet entdeckt, geschickt touristisch erschlossen und, wie die gesamte Westkueste, touristisch nichtmal halb so beansprucht wie der Rest des Landes. Daraus resultiert ein gesundes, geschuetzes Riff! Wenn man nun an diesem Strand erst Richtung Sueden lauft, seinen Rucksack und alles andere einfach an einer bestimmten Stelle ablegt, nach ca. 1km 200-300m weit rausschwimmt, dann ist man inmitten eines grossen Aquariums mit selbstantrieb: Waehrend man gemuetlich auf dem Wasser liegt und sich grosse Schildkroeten, Rochen, Seegurken, Seesterne, bunte Korallen, Papageinfische und 100 andere Fischarten ansieht treibt einen die Stroemung bis zum vorher abgelegten Rucksack zurueck! Wirklich ein Traumort und ich bereue es extremst das ich vorher beschlossen habe nicht zu bleiben, sondern die Tour in einem durchzumachen!!
Somit ging es nach Exmouth, liegt auf der Karte am Wasser, ist aber Inland und da 2000 ein Zyklon alles zerstoert hat ist die komplette Stadt pfuschneu. Sofern man es Stadt nennen kann. Dieser Ort war absolut enttaeuschend, da half es auch nicht zu wissen, das man am naechsten Tag in den Cape Ranges Nationalpark wollte, an den Yardie Creek und ein wenig schnorcheln. Dies allerdings in Turquoise Bay- was sich dann doch nicht so schlimm anhoert.
Yardie Creek war nun ein wirklich traumhafter Fluss in schoener Umgebung der auch Wasser fuehrte- selten in Australien- aber auch nur, weil er bei Flut vom Meer gespeist wird...
Turquoise Bay ist wie Coral Bay ein wirklicher Traumstrand mit aehnlichen Eigenschaften, allerdings geht hier die Stroemung erst am Strand entlang und dann aufs offene Meer, man musste also abbiegen bevor die Stroemung abbiegt, was auch nicht schwierig ist! In diesem gesamten Nationalpark gab es noch weitere Straende wo man am liebsten bleiben wuerde- wirklich unglaublich schoen!
Leider ging es die naechsten 2 Tage nur noch zurueck- 800 und 500km mit nur wenigen Stops- das ist schon ne Strecke!
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