Vor der Pause: Whitsunday Islands und Fraser Island
So, einige aufregende, erlebnisreiche Tage liegen hinter mir und ich habe seeeeehr viel zu erzaehlen! Also am besten die naechste Viertelstunde das Telefon ausschalten und die Tuer abschliessen.
Nachdem ich ja so wunderbar in Mision Beach relaxen konnte ging es also ein paar stuendchen weiter suedlich nach Airlie Beach, dem Sprungbrett zu den Whitsunday Islands. Dort kam ich gegen Mitternacht an und ging erstmal schlafen.
Im Bett liegend lernte ich so erst am naechsten Tag meine Zimmergenossen kennen, wo eine Schweizerin auch mit auf mein Boot kommen sollte.
Zunaechst aber checkten wir nur ein und dann traf ich ich noch mit Steffi, einem der Maedels von der Farm, an der Lagune (= wieder so ein Pool, im Meer gibt es ja leider toedliche Quallen). Zu unserem Glueck bekamen wir ein Upgrade auf das teuerste Boot der Gesellschaft!!
Nachmittags dann segelten wir mit einer total interessanten Truppe in den Sonnenuntergang- natuerlich total irre der Sonnenuntergang auf dem Meer. Auf unserem Schlafplatz zwischen den Inseln angelangt gab es dann Barbee (BBQ) vom Bordgrill (!!) und wir sassen gemuetlich auf Deck und unterhielten uns.
Die Betten waren natuerlich winzig und somit hielt man sich auch nie in deren Naehe auf, selbst die Zaehne wurden auf Deck geputzt, duschen konnten wir gar nicht. Aber als Backpacker braucht man das auch nicht...
So beschloss ich dann mit 2 anderen Deutschen, unsere Schlafsaecke hochzuholen und unter dem australischen Sternenhimmel zu schlafen. Was sich als supertoll erwies!! Im Gespraech schlummerten wir weg und wenn man zwischendurch aufwachte hoerte man das Gluggern des Wassers, den Wind in den Baeumen der Insel und sah den leuchtenden Sternenhimmel. Einfach nur toll!!
Morgens um 5.15h dann wurde der Motor angeworfen und wir fuhren los. Gemuetlich in den Schlafsaecken eingemummelt konnten wir dann gegen 6 einen wunderschoenen Sonnenaufgang bestaunen! nach einem Freuhstueck wurden wir dann um 7.30h auf der Insel ueberhaupt ausgesetzt. Die Insel des bekannten Whitehaven Beach! Einfach nur ein Traum! Um nicht mit allen anderen Tourigruppen gleichzeitig anzukommen steht man dafuer gerne so frueh auf.
Leider konnten wir das Idyll, welches man nicht in Worte fassen kann und sollte, nur bis 10h geniessen, denn dann ging das Programm weiter... In besonders feschen Ganzkoerperanzuegen, inkl. Handschuhen und Kapuze, ging es an den Inseln vorueber und auf Schnorcheltour! Ein gelungener Tag!!!
Die zweite Nacht setzte leider ein schlimmer Wind ein, der mich von meinem schoenen Schlafplatz dann doch in das enge Bett vertrieb.
Auch am naechsten Tag sollte es windig bleiben, wir wurden aber auf einer Insel ausgesetzt deren einsamer Strand auf der windentgegengesetzten Seite lag!! Mal wieder typisch fuer die netten und bedachten Australier ist natuerlich, das auf dieser huebschen Miniinsel ein Namensschild, Picknicktische und ein oeffentliches BBQ standen. Und natuerlich der Hinweis, allen Muell bitte mitzunehmen- und wirklich- jeder nimmt seinen Muell brav mit und reinigt den Grill nach Gebrauch!
Da ja der Wind so doll war konnten wir dann wirklich super zuruecksegeln, bevor wir alles von Deck geraeumt hatten versteht sich! So war auch die Rueckfahrt nochmal ein Ereigniss.
Man koennte jetzt meinen das wir nach 3 Tagen ohne Dusche alle sofort ins Hostel gerannt waeren, aber NEIN, wir legten uns noch 2 stuendchen an die Lagune, von Wasser und Sonne kann man halt nie genug bekommen....
Nacchdem wir dann doch geduscht hatten ging es fuer die Schweizerin von meinem Zimmer und mich auch schon weiter: 13 Stunden Nachtbus nach Hervey Bay, dem Ausgangspunkt fuer Fraser Island. Hervery Bay an sich ist absolut unspektakulaer, das einzige Ereigniss war, dass einer Zimmergenossin von mir die komplette Tasche am Strand vor der Nase Weggeklaut wurde- alles weg- Tickets, Pass, Kreditkarten, usw. Die Arme!
Tja, der Ausflug zu Fraser Island sollte recht interessant beginnen- zunaechst mal mussten wir noch kraeftig zahlen, denn Versicherung, Essen und Sprit sind nicht im Mietpreis enthalten- soviel zu versteckten Preisen in Paketen. Die normale Versicherung enthielt nur Blechschaeden, keinerlei weitere Schaeden an Motor, Achsen, Reifen usw.! Und wir sollten am naechsten Tag in hartes Gelaende aufbrechen, da es auf Fraser nur Sandbuckelpisten und Straende zum befahren gibt!
Nachdem wir dann noch einen Zettel mit allen Do's und Dont't's auf Fraser studieren mussten und ein Video zum Fahrverhalten sahen, waren wir entlassen und sollten am naechsten morgen um 7h starten. Fraser ist Weltnaturschutzerbe als groesste Sandinsel (die sich immer weiter vergroessert) mit vielen Tieren. Als gefaehrlich gelten dort vor allen Dingos, man darf nicht allein durch die Gegend laufen, da diese wilden Hunde durch staendiges Fuettern aggressiv geworden sind. Daher steht das Fuettern auch unter Hoechststafe, jeder Muell muss eingesammelt werden, und wenn man mal muss, dann muss es vergraben werden da diese Rueckstaende als Dingo fuettern betrachtet werden. Aber in einem Land wo es auf einsamen Inseln BBQ Grills gibt, da gibt es natuerlich auch auf einer Sandinsel alle 20km oeffentliche Toiletten ;-)
Wir bekamen einen ziemlich straffen Zeitplan, der aufgrund von Ebbe und Flut geplant wurde (Strand als Strasse) und alle Hauptsehenswuerdigkeiten einschloss. Zudem mussten wir ja vor Sonnenuntergang gegen 18h die Zelte aufbauen und kochen!!
Los ging es also, nach der Faehrueberfahrt ging es zum Lake McKenzie, eine der Sehenswuerdigkeiten ueberhaupt. Leider war es ein bisschen wolkig und nicht wirklich heiss, somit ging ich nicht in diesem Traumsee schwimmen. Ach ja- schwimmen- auf Fraser darf man nicht ins Meer weil es dort nicht nur Quallen gibt, sondern auch Haie. Und zwar viele, da die die Kueste als Haikindergarten fungiert.
Meine etwas eigenartige Gruppe begann also schon mittags an diesem schoenen See zu trinken, wodurch ich die Chance bekam den rechtsgelenkten Gelaendewagen zu fahren! Schon seltsam, mit links zu schalten!! Gegenverkehr traf ich zunaechst keinen, als wir dann die abenteuerliche Route durch den Wald geschafft hatten gab es doch am Strand tatsaechlich mal Verkehr... Aber das mit dem Links fahren ist ja nicht wirklich schwer wenn der Strand 70m breit ist. Vorfahrt musste ich dann nur zwischen durch mal einem Flugzeug gewaehren!
Tja, dann sollte es aber passieren. Wir stoppten das Auto und- Ende- es ging nicht mehr an. Liegt ja eigentlich an der Batterie. Aber da der Strand regelmaessig befahren wird sprangen wir vors naechste Auto das uns fremdstartete. Wir hatten natuerlich keine Startkabel dabei.
An unserem vorgesehenen Strandabschnitt angekommen bauten wir vor Sonnenuntergang die Zelte auf und kochten. Wir hatten eine Lampe die wir an die Autobatterie anschliessen konnten, das machten wir auch, die Batterie war eh platt und der Campingnachbar 100m weiter hatte mir schon seine Hilfe fuer den naechsten morgen gegen 6.30h zugesagt...
Dann fing es ploetzlich an zu schuetten und den Rest des abends sassen wir zu elft im Auto und machten ach wie lustige Trinkspiele.
Wie die Australier ja so sind, kam auch am naechsten Tag prompt unser Nachbar angefahren (ich muss nicht erwaehnen das ich die Trinkergruppe wecken und antreiben musste)und wir machten uns zu Indian Heads auf, einem Berg der ins Meer ragt und einem eine tolle Sicht bietet, Haie und Wale eingeschlossen! Dort gab es dann auch eine Telefonzelle, von wo aus ich unseren Vermiter anrufen konnte (meine Gruppe sass derweil gelangweilt im Auto). Eine neue Batterie sollte in 3 Stunden kommen. Da wir zu dem naechste interessanten Punkt, den Champagne Pools, nicht fahren durften (extrem tiefer sand) lief ich also mit wenigen Gruppenmitgliedern los. Die Strecke sollte sich als verdammt weit erweisen aber da kam doch glatt ein Pick Up vorbei, in dem 3 Englaenderinnen sassen die mit mir auf den Whitsundays segeln waren. So konnten wir auf der Ladeflaeche mitfahren...
Die Chmapagne Pools sind halbrunde felsbecken am Strand, in denen man schwimmen darf da sich dort kein Hai rein verirren kann. Leider war Flut und die Stroemung recht stark, so war das nix mit dem schwimmen. Dafuer sahen wir in der Ferne eine Walgruppe!
Zurueck liefen wir dann und trafen auf den Rest der Gruppe, er sich jetzt doch entschlossen hatte sich die Champagne Pools anzusehen. Sie drehten dann aber wieder ab... Tja, auf dem Rueckweg machten wir noch Fotos von dem rabenschwarzen Himmel- der sich dann aber leider ueber uns ergoss. Ich muss ja nicht erwaehnen das ich das Wetter im Internet gecheckt hatte und so 2 Taschen dabei hatte- schnell also zog ich mich aus, tat alles in eine tuete im Rucksack und hatte nur einen nassen Bikini hatte. Hihi. alle anderen waren nass und hatten nix trockenes mehr.
Naja, es sollte sich aber nach dem regen ein immer staerkerer Wind entwickeln und nachdem wir auch endlich die neue Batterie geliefert bekamen ging es weiter. Zufaellig hielten wir in einem kleinen Touri-Ort an, wo die Verantwortlichen auf uns zugestuerzt kamen. Sturm- und Unwetterwarnung, wir sollten besser nicht am Strand weiterfahern und auch auf keinen Fall am Strand zelten. Bis zum zentraen Campground allerdings haetten wir am Strand weiterfahren muessen.
Wir beschlossen einfach irgendwie ins Landesinnere zu fahren und dann mal zu schauen. Allerdings sprang unser tolles Auto wieder nicht an- dank Fremdstart gelangten wir aber dann ueber eine total verlassene Piste an einen total verlassenen See- natuerlich mit Toiletten, Picknickplaetzen und BBQ Grill. Die naechsten 16 stunden sollten wir dort ganz allein sein... Denn am naechsten morgen kam puenktlich um 8h eine nette australische Familie mit Starterkabel vorbei- gut das ich schon wach war und wir somit eine Chance hatten zu entfliehen.
Da wir danach nicht mehr den Mut hatten nochmal an einem verlassenen Ort den Motor auszumachen fuhren wir nochmals zum gut besuchten Lake McKenzie (da waren dann ein paar Neuseelaender mit Startkabel) und zurueck zur Faehre. Zwischendurch regnete es immer wieder und es war erstaunlich wie gut man ohne Licht, Blinker und Scheibenwischer auskommen kann ;-)
Soviel also zu dem Fraser trip, der leicht feucht war. Aber wir koennen trotzdem alle drueber lachen, eine andere Gruppe oeffnete im Sturm die Autotuer die dann prompt wegflog!
Abends hatte ich dann das Pech mit der gesamten Gruppe auf einem Zimmer zu sein- die sich mal wieder bis zum Exitus begaste. Goone nennt sich der beliebte Billigwein hier, 4l in einem Plastikbeutel kosten so um die 10$, also ca. 6Euro. Und das Zeug schmeckt abartig!! Aber jedem das seine, ne??Auch wenn der trip nach Fraser echt chaotisch war fand ich es ganz cool, die Insel ist auf jeden Fall einen Besuch wert, auch wenn man mal wieder 3 Tage nicht duschen konnte ;-) Und es ist doch toll wenn man auf der Insel die einzigen 5 Regentage im Jahr abpasst, oder?
Mittwoch morgens konnte ich dann auch endlich fliehen, ich nahm den fruehen Bus nach Noosa, einem beschaulichen Surferort der sich als wirklich schoen herausstellen sollte. Im Bus traf ich auf die netten Englaenderinnen von den Whitsundays und auf die Maedels die die Tuer verloren haben.
Nunja, in Noosa angekommen machte der Busfahrer erst eine kleien Rundfahrt zur Orientierung und fuhr mit uns zum Parkplatz des Nationalparks- WO ICH DIE ERSTEN BEIDEN WILDEN KOALAS SAH. Nicht wild, freilebend- denn Wild sind die suessen Schlafmuetzen ja nicht! Leider ist hier kein Stranwetter, ich habe bisher die Zeit genutzt Besorgungen fuer die Farm zu machen, dies hier zu schreiben und zu Fuss durch den Nationalpark zu schlendern um dort Koalas und Surfer zu begucken.
(und ich laufe vor den Fraser Leuten davon, die auch hier sind)
Ich habe mal wieder Glueck mit meinen Zimmergenossen, lustigerweise treffe ich nur noch nette Englaender seid ich allein unterwegs bin!
Ach ja, mein Handy war dann auch noch kaputt, Display defekt. Fuer nur 79$ hab ich mir ein neues Nokia Handy gekauft- bin also ganz normal erreichbar!
Samstag morgen geht es dann nach Brisbane, Sonntag morgen erwartet mich eine Horror-Busfahrt: 12 stunden tagsueber nach Tamworth. Und Montag werde ich dann abgeholt.
Ich muss ja schon zugeben das ich langsam nervoes werde und auch ein bisschen Sorgen habe das ich dort in einem neuen Alltag Heimweh bekomme. Denn bisher war das viele Reisen, die vielen Eindruecke und die vielen Leute supertolle Ablenkungsfaktoren!
Der einzige Nachteil den ich bisher ausmachen konnte ist, das allein Reisende Maedels hier von anderen Backpackern gerne als "Abfuellopfer" ausgesucht werden, was ganz schoen nervig sein kann! Aber keine Sorge (Mama, Papa) ich bin ja vernuenftig- jedoch wuerde ich das hier mal als gefaehrlicher als irgendwelche Schlangen, Spinnen und Quallen beschreiben. Die gibt es nicht so haeufig wie Backpacker!
Jetzt freue ich mich erstmal ganz doll auf Leconfield (checkt mal den Link, der ist bei Tour auf meiner Page) denn das ist ein supertoller Backpackerjob und wenn ich fertig bin habe ich Zeit und Geld, das restliche Australien ganz in Ruhe zu erkunden!
Auch wenn ich weder Internet noch regelmaessigen Handyempfang haben werde freue ich mich wenn ich was von euch hoere, vergesst mich nicht hier unten.
Dicken Knutsch und bis bald...
Eure Kiki
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