Kiki in Australia

Saturday, March 03, 2007

Die Australier/Australien

Ein bisschen was allegemeines zu den Australiern ist doch auch mal interessant.
Generell ist es hier ja sehr europaeisch, es gibt aber doch interessante und lustige Unterschiede, die sich zum Teil mit dem lockeren Lifestyle der Australier begruenden lassen...

Der Nationalstolz ist hier extrem aber freundlich bedacht: Ueberall wehen staendig Australienfahnen im Winde, Geschaefte und Unternehmen sind "proudly Australian owned", Produkte bezeichnen sich als "in Australien hergestellt" und viele haben das Kreuz des Suedens als Taetowierung (sehr schick!!)
Der nationale Schlachtruf geht: einer: Aussie! Aussie! Aussie! --Antwort alle: Oi! Oi! Oi! einer: aussie!, alle: oi! das ganze dann 3mal und in endloser Wiederholung!

Weiterhin sind die Australier um ihre Mitmenschen und Umwelt besorgt und immer freundlich, was ich mal versuche an Beispielen darzustellen:
- man bedankt sich beim Aussteigen aus dem Bus bei dem Fahrer
- in Supermaerkten steht man meist in 1 Schlange an um sich dann an Kassen zu verteilen, so wartet jeder gleichlang
- Verkehrszeichen und Warmzeichen ueberall die in etwa sagen: Bitte vorsichtig sein, es gibt im Outback fuer den Fahrer Kaffee umsonst
- In Regionalzeitungen gibt es Seiten voll von Bilder frischverheirateter Leute mit Family-Infos
- oeffentliche Toiletten sind meist okay, haben immer Papier und oft Behaelter fuer benutzte Spritzen
- hilfsbereitschaft: sobald man rot wird am Strand bieten einem wildfremde Menschen Sonnenmilch an; in einem Ort war fragte ich eine Dame nach dem Weg (mit gesamten Gepaeck) und weil es so weit war hat sie mich gefahren, ein Busfahrer fuhr einen Umweg um mich zu einem Hostel zu bringen; sobald man mit einer Karte auf der Strasse steht wird man als Tourist identifiziert und gefragt was man denn sucht; auch Sonderwuensche sind nirgendwo ein Problem
- Oeffnungszeiten lockerer geregelt als bei uns
- Es gibt in den Nationalparks teilweise keine Muelleimer weil die Tiere drangehen wuerden: und jeder nimmt brav seinen Muell mit
- In Parks gibt es an Pfeilern Tueten fuer Hundekot
- ueberall ist alles mehr als ausreichend beschildert, wie z.B. Touristenfahrtrouten -Informationszentren selbst im kleinsten Dorf

Es gibt hier Dinge, die ich daheim noch nie gesehen hab, wie:
- oeffentliche Grills in allen Parkanlagen. Gas ist integriert und jeder nutzt diese Barbeques (BBQ) und hinterlaesst sie sauber! Nirgendwo hab ich an den Grills ein Zeichen von Vandalismus gesehen
- Autoanhaenger die aus einem Wassertank und Grill sowie einerKuehlbox bestehen
-die Sportplaetze sind alle rund
- Wein in 5l Alutueten in einen Karton gepackt
- in Kneipen Bierkruege mit 2-3l die man sich teilt
- ganz oft in Bars und Pubs keine Bedienungen, auch das Essen bestellt man an der Bar und holt es dort ab
- eine riesige Auswahl an Premixed Drinks (= Alkopops wie es in D so nett heisst)
- (Bundaberg) Rum und Coke gibt es in Bars vom Hahn
- ueberall Sushilaeden
- Hunde gibt es im Zoohandel im Schaufenster
- Hunde heissen ganz oft Stubby (Bezeichnung fuer kleine Bierflasche) oder Bundy (fuer den Rum)
- Internetcafes und Netzwerkspielcafes an jeder Ecke, mit bis zu 100 Rechnern
- Alkohol gibt es nur in Alkohollaeden (Bottle Shop), dort gibt es aber dann auch Drive In
- Maenner im Anzug, mit Tatoo, Surfboard und Laptop
- ID Kontrollen: ich musste noch nie sooo oft meinen Ausweis zeigen
- ganz tolle, eingezaeunte und mit Sonnensegeln ueberdachte Spielplaetze (die NICHT von Pennern besetzt werden)
- Pools sind auch alle eingezaeunt mit Kindersicheren Toren
-Stubbi-Holders: Huellen fuer Flaschen (Stubbies) und Dosen damit sie laenger kalt bleiben- echt ne geniale Sache, gibt es mit Aufdrucken von jeder Sehenswuerdigkeit, Firma, etc
- Burger King heisst hier Hungry Jacks und Opel ist Holden
- im Moment wird man staendig kontrolliert: am Ausgang von vielen Laeden stehen Leute die einem in die Taschen gucken- und nix anderes tun, genau wie man vor, waehrend und nach der Zugfahrt aufs Ticket kontrolliert wird. Was ein Job...
- es gibt Surferlaeden an jeder Ecke
- ein Vorort der Innaloo heisst. Loo heisst uebersetzt schlicht Klo
- es gibt unerhoerterweise KEINEN Reis im Kochbeutel, kein richtiges Brot- sondern so Toastzeug, leckerer Kaese ist unglaublich schwer zu finden und unglaublich teuer, es gibt nur Instantkaffee und so richtig gemuetliche Kaffees sind selten
- wenn es regnet lachen die Australier hier in Perth doch glatt

Sooo, mir fallen wahrscheinlich noch 1000 andere Dinge auf wenn ich daheim bin, das soll aber mal reichen!

Thursday, March 01, 2007

Das Backpackerleben

Oft werde ich gefragt wie es denn so als Backpacker so ist.
Entspannt.
Es ist extrem einfach hier als Backpacker herumzureisen, auch wenn man damit zur absoluten Unterklasse zaehlt. Es gibt wirklich fast ueberall in Australien Backpackerhostels ohne Ende, Backpackerreisebueros, Backpackerbars, Backpackerinternet, Backpackerdiscounts bei Friseur, Bussen und werweisswo. Viele Australier sprechen einen freundlich an und wollen hoeren wie man denn ihr Land so findet und wo man schon war. Die Australier sind alle ganz nett und auch sehr entspannt, was ansteckt!!

Aber zurueck zum Leben, am Beispiel eines beendeten Trips in einem Backpackerbus.
Man kommt also abends irgendwie zu seinem am besten vorher gebuchten Hostel (ohne Buchung machen das auch viele- aber ich bin ja mit Plan). Wenn man Glueck hat faehrt einen der Tourbus zum Hostel, ansonsten gibt es ja Bus und Bahn! Auch so eine Backpackersache: ich bin noch nie soooo viel mit oeffentlichen Verkehrsmitteln gefahren!
Die Hostels sind sich alle aehnlich, die Kuechen sind mal mehr mal weniger schmuddelig, es gibt mal mehr mal weniger Stauraum in den Kuehlschraenken und Regalen und mal mehr und mal weniger extrem trinkende Englaender und Iren. (Das ist auch sehr interessant, die Englaender und Iren trinken wirklich am meisten und vor allen Dingen bleiben sie am laengsten in Australien oder gehen gar nicht mehr heim. Muss echt schlimm sein bei denen zu Hause!)
Man muss ein bisschen aufpassen, manche Hostels sind bekannt fuer Bedbugs und das sind stechende Krabbeltiere die in Matratzen leben und deren Bisse richtig uebel sind. Ich bin da bisher von verschont geblieben, 3mal Holz!! Natuerlich ist es ein Nachteil nie Privatsphaere zu haben und nach den 7 Monaten finde ich es absolut spitze nur 3 andere Leute im Zimmer zu haben (manchmal 4).

In diesem Hostel angekommen bekommt man nachdem man brav gezahlt hat dann auch seinen Zimmerschluessel zu seinem ca. 8 Bettzimmer (und das ist noch gut, das groesste Zimmer teilte ich mit 14). Dort dann schlafen mindestens 2 Leute, egal zu welcher Tageszeit, eine Person kramt in den Sachen rum und irgendein Angetrunkener guckt auch eben vorbei. Man versucht also in einem Chaos herauszufinden welches das nicht besetzte Bett ist- wenn man Glueck hat ist es das Untere eines Doppelbetts... Gleichzeitig faengt man fluesternd (die anderen schlafen ja) eine Unterhaltung an, die in etwa so geht: Hi, my name is Kiki, how are you today? Die Antwort ist dann (...), fine, (alle sind ja entspannt in Australien, da geht es einem fine), where are you from? Danach wird sich dann erkundigt wie lange das Gegenueber denn schon in Australien ist, wo es so war, wie lange es hier in der Stadt bleibt und was es noch so vor hat. Oh, ob man allein reist ist auch so ne Standardfrage.

Nunja, zu dem Angetrunkenen gesellt sich dann ein Weiterer und da sie laut reden wacht der Rest auf (muss man entspannt sehen, so ist das im Hostel halt)- man stellt sich also wieder mal vor und beantwortet brav die Fragen wie lange man denn backpackt, wo man her ist, wo man schon war, was man noch vor hat (...)
Je nach Geschmack, es ist ja nach so nem Trip schon abend, legt man sich ins Bett, sucht einen Supermarkt oder gibt den Angetrunkenen nach, die einen in irgendeine Bar schleppen. Das sind meistens so englische Pubs mit Liveband wo es Bier in Jugs, das sind so 2l Kruege, gibt. Das tolle ist, das jeder alles ganz entspannt sieht und auch wenn man den ganzen Tag auf Tour war muss man sich nicht umziehen oder Stylen, das geht auch so. Manche Maedels sind natuerlich unentspannt und ziehen sich 5mal am Tag um.

Alternativ gibt es dann auch immer das im Hostel rumhaengen, diese Aktivitaet ist ganztaegig und wird oft mit Trinkspielen beendet.
Trinkspiele sind eh sehr populaer, das kann man auch auf jedem Trip wieder erfahren und es gibt dort sehr interessante Sachen.

Am Tage hat man es dann schwer: da bei 8 Leuten im Raum immer Bewegung ist, ist ein gemuetliches Ausschlafen oft recht schwer, also steht man vor der schwierigen Entscheidung was man machen moechte (wenn man sich nicht auf einem Trip befindet oder arbeitet natuerlich). Es gibt da viele Tagesaufgaben wie: zum Supermarkt gehen. Emails und Blog schreiben. Waesche waschen. Sightseeing. Strand. Mal was anderes als Nudeln kochen. Gar nichts tun, wie zum Beispiel im Hostel rumhaengen- es gibt ja genug andere die das auch tun. und damit meine ich keinesfalls das man das alles an einem Tag erledigen kann. Dafuer ist man als Backpacker viel zu entspannt.

Auf den Trips laeuft es aehnlich ab, man steigt in den Bus, smalltalkt ein wenig und macht dann was der Tourguide so sagt. Bei Sehenswuerdigkeiten raus, angucken, Fotos machen und ab in den Bus- bei Pausen schnell aufs Klo und ab in den Bus oder eben helfen die Mahlzeiten zuzubereiten. Essen ist teilweise inklusive, die Vorbereitung und Nachbereitung (spuelen) aber nicht...

Versteht mich bitte nicht falsch, ich mach mich hier ueber mich selbst lustig, es ist halt im Hostel wenn man nicht arbeitet ein wenig wie Cluburlaub mit Selbstverpflegung! Und wenn ich zurueck komme werde ich mich auch wieder ganz gewaltig umstellen muessen. Es ist halt einfach nirgendwo so sauber wie zu Hause, man hat nur beschraenktes Gepaeck dabei und somit staendig die selben Sachen an, und irgendwie wird man dann ein wenig gammelig- oder auch entspannt... Das soll nicht heissen ungepflegt oder dreckig!!
Und auch wenn ich mich ueber die vielen aehnlichen Smalltalks lustig mache- man hat viel Spass mit den Leuten, albert herum, macht Scherze- aber tiefergehend wird es nicht sehr oft.
Es gibt immer Leute mit denen man sich spitze versteht und die ich auch auf jeden Fall wiedersehen will, aber das ist natuerlich nicht die Mehrheit. Aber auch Smalltalkleute koennen ganz schnell Freunde werden, so an dem abend an dem ich erfuhr das meine geliebte Bonny nicht mehr ist. Nachdem sich Katha aus Koeln schon super um mich gekuemmert hatte ging sie zu Bett- und als ich ploetzlich nochmal losweinen musste nahm mich ein Typ aus Wales sofort in den Arm und blieb geduldig mit mir noch ne halbe Stunde draussen sitzen (obwohl er am naechsten morgen um 5 arbeiten musste und todmuede war).

Als Schlusswort mochte ich nun einfach nur sagen das es eine tolle Erfahrung ist durch Australien als Backpacker zu reisen und ich es jedem Empfehlen kann, auch wenn man nur einen kurzen Urlaubstrip macht! Es ist so einfach fuer verhaeltnismaessig guenstige Preise (Nacht im Hostel am Strand in Perth im 4Bettzimmer: 16euro) viel zu sehen, viel zu erleben und um eine Erfahrung reicher zu werden!

Sunday, February 25, 2007

... die letzte Tour

Sensational South- es sollte in den Suedwesten Australiens gehen- der Kueste entlang (fuer alle die auch mal auf eine Karte gesehen haben) nach Margaret River, Albany und Esperance, um dann Richtung Norden in die Goldstadt Kalgoorlie zu fahren- und von dort zurueck nach Perth...

Da es am ersten Tag kalt (kalt hier sind so ca. 20grad) und bewoelkt war, hatten wir Pech und unser erster Stop war weniger erfolgreich, wir sollten naemlich Delfine in Bunburry treffen. Delfine moegen aber keine rauhe See und blieben somit vom Strand fern...
Die Attraktion des naechsten Ortes ist nicht so Wetterabhaengig: ein 2 km langer Steg ins Wasser. Die Australier haben halt schonmal seltsame Ideen. Eine Bimmelbahn, die momentan aber defekt ist, hilft einem die Strecke unbeschadet zu bestehen...
Weiterhin besichtigten wir dann eine Brauerei, was sehr schoen war- es hatte sich aufgeklaert, wir sassen im Biergarten und eine recht coole Liveband spielte!
In Margaret River angekommen guckten wir uns die Stadt an und gingen alle gemeinsam in den Pub, wo mir wieder mal auffiel was fuer abartige Essensgewohnheiten die Englaender so haben- aber das ist ein anderes Thema was ich waehrend der Woche noch blogge- ich muss mich ja beschaeftigen und es gibt noch einige Dinge die einer Aufzeichnung wuerdig sind!
Zurueck zu Margaret River: Ein wenig Alternativ und Bio, aber ein richtig huebscher Ort! Es ist wohl auch die groesste Anbaugegend von Magic Mushrooms in Australien...

Am naechsten Tag dann gleich mehrere wirklich interessante Must-Do's und Pflichbesichtigungsorte: Zunaechst gucken wir am Cape Leeuwin wie sich der Southern und der Indian Ocean treffen: wenn man da morgens um 8h so am Wasser steht sieht man aber ehrlich gesagt nicht soviel davon ;-)
Und dann ging es zum Gloucester Tree. Die geschichtliche Einfuehrung: Da unten ist es viel waldiger als im uebrigen Australien (und auch endlich mal richtig gruen). Und da die Waldbrandgefahr im Sommer hoch ist gab es Aussichtsposten auf den Wipfeln besonders hoher Baeume (in manchen Gebieten gibt es noch diese Feuerspaeher- die sitzen den ganzen Tag auf nem Turm und gucken nach verdaechtigem Rauch). Naja, zurueck zu unserem Baum: Dies ist ein 61m hoher Baum mit Aussichtsplattform der allen offensteht. Wenn man die 61m ueber eine extrem enge Leiterkonstrukton hinaufklettert. Oben angekommen belohnt einen dann eine wirklich schoene Aussicht und das Wissen, das man jetzt die 61m wieder runtermuss!! Aber es hat auf jeden Fall wirklich Spass gemacht, ich hatte nur am selben Tag schon Muskelkater in den Beinen!! (4 Menschen sind aufgrund des Baums gestorben: alles aeltere Herren die einen Herzinfarkt erlitten)
Weiter ging es dann zum Valley of the Giants und dem Treetopwalk. Eine riesige Baukonstruktion ermoeglicht es hier, dass man einem Lehrpfad folgen kann der bis auf Wipfelhoehe ansteigt. Sucht mal den Ort Walpole auf der Karte- das ist wieder sowas seltsames: Warum wird soetwas im Nirgendwo errichtet??
Nach soviel sportlicher Betaetigung kam die Belohnung in Form eines Traumstrandes der anderen Art: Einige hundert Meter vor dem Strand brechen die hohen Wellen an Felsen und so hat man ein wunderbar ruhiges Wasser! Landschaftlich wirklich atemberaubend!
Abends blieben wir dann in Albany, einem weiteren ganz netten aber nicht wirklich besonderen Ort. Besonders hier war nur, das doch abends im Hostel tatsaechlich ein Maedchen ueber einem 1000 Teile Landschaftspuzzle sass- wir sind dann doch lieber in den Pub gegangen!!
Am Tag 3 gab es dann als erstes wieder so ein australisches Phaenomen von Touristenattraktion: Blowholes. Das sind Felsspalten an einer Steilkueste- und wenn das Wasser gegen die Steilkueste klatscht, kommt die verdraengte Luft volle Kanne aus diesen Spalten ueber die man sich drueberstellt- und bei jeden Luftschwung quietscht. Das ist wirklich lustig weil die Luft mit richtig viel Power herauskommt!
Die Kueste da unten sieht ansonsten der Great Ocean Road extrem aehnlich- es gibt nur nicht so viele Touristen!
An diesem Nachmittag dann eines der Highlights. In einer Bergkette, den Stirling Ranges, steht der hoechste Berg Westaustraliens. Bluff Knoll. 1100m hoch, der Autoparkplatz ist auf ca. 500m Hoehe. Dies bedeutet nun, das man auf dem 5km Spaziergang zum Gipfel 600 Hoehenmeter besteigt. Und zur Erinnerung: ich hatte noch den Baummuskelkater...
Auch wenn ich selten so fertig war hat sich der Gang aber gelohnt, die Sicht vom (natuerlich ungesicherten und verdammt steilen) Wipfel war spitzenmaessig, genau wie der Stolz!!
Wir uebernachteten in einem Mini-Hostel im Nirgendwo- diese Ruhe und dieser australische Sternenhimmel haben mich ja schon auf der Farm gefesselt. Nur fuer diesen Sternenhimmel koennte ich hierbleiben!
Am naechsten Tag ging es morgens um 6h schon los, wir hatten einen 700km Trip zum WaveRock vor uns! Dieser steht im Nirgendwo und ist schon beeindruckend, besonders zum Posen... Ich hoffe ich hab die Tage die Moeglochkeit Bilder online zu stellen- dann seht ihr was ich mein...
Es ging dann Richtung Esperance- und weil wir artig waren hielt unser Tourguide dann fuer ne Stunde an einem schoenen Strand zum entspannen. Esperance ist bekannt fuer besonders weissen Sand (fast wie Schnee) und Traumstraende!
Im Pub gab es dann lecker Calamares und nachher ging es ins Kino: Music and Lyrics mit Hugh Grant und Drew Barrimore- ein richtig suesser Film!!
Am naechsten morgen stand dann wieder ein Spaziergang am Programm: 1std. steil bergauf um vom Frenchmens Peak die Traumkueste des Cape Le Grand Nationalparks zu bestaunen! Zur Belohnung ging es aber dann SCHWIMMEN!
Nachmittags ging es 500km nach Kalgoorlie- durch ein Riesengewitter! In Kalgoorlie regnete es dann abends auch noch- seit 3 Monaten das erste Mal und soviel Regen wie seit einem halben Jahr nicht mehr. Uns war das abends ja auch egal, unser Tourguide lockte uns in ein wirklich tolles Restaurant (und nicht in einen Pub wo es guenstige Gerichte in seltsamer Atmosphere gibt) und dann in eine Bar in Kalgoorlie. Um die Stadt kurz zu erklaeren: Gold. Eine der groessten und ergiebigsten Mienen der Welt befindet sich hier. Vor etwas mehr als 100 Jahren entdeckt wurde mit Goldgeld eine wirklich tolle Stadt gebaut (ganz ganz tolle Gebaeude) und seitdem geht es nur ums Gold. Diese Arbeit bringt eine hauptsaechlich maennliche Bevoelkerung mit sich, und die koennen noch froh sein in Kalgoorlie zu sein- die anderen Mienen sind naemlich wirklich abgelegen- und da ist ein Ausflug nach Kalgoorlie ein Highlight. Um auf unseren Ausflug zurueckzukommen: Da gehen wir also mit 6 Maedels und unserem 40jaehrigen Tourguide in einen Pub- wo nur Maenner drin sind und Skimpies an der Bar. Skimpies sind mehr als nur leichtgekleidete Kellnerinnen- die hatten nix an ausser einem Guertelchen wo extrem kurze Lamettafransen dranhingen. Umsonst zu sagen das wir nach Sekunden von irgendwelchen Typen umgeben waren und einen wirklich witzigen abend hatten!
Am naechsten Tag sahen wir uns dann die Miene an und fuhren nur noch die 600km zurueck...
Die Miene ist so beeindruckend, sie ist offen, ca. 300m tief und es sieht aus als ob Spielzeugbagger unten herumfahren.
Tja, das war also mein letzter grosser Ausflug, und auch wenn ich wieder viele tolle Dinge gesehen habe- jetzt habe ich genug gesehen! Es ist schon anstrengend sooo viele Eindruecke aufzunehmen und zu verarbeiten- und diese extremen australischen Wegstrecken zurueckzulegen!

Die naechsten Tage werde ich damit verbringen einen Surfkurs zu besuchen, mich zu sonnen, ausgiebig auszugehen und weitere Eindruecke meines Aufenthaltes hier fuer andere und aber auch fuer mich festzuhalten!
(Ihr guckt also besser nochmal im Blog nach bevor ich komme- nicht das ich euch erwische nicht gelesen zu haben ;-) nein, ich muss ja schon zugeben das ich immer viel geschrieben habe- aber ist ja auch meine bleibende Erinnerung!)
Meine erste Surfstunde hatte ich heute, auch wenn ich ca. 2l Meerwasser geschluckt hab: ich hab schon auf dem Board gestanden!
Bis die Tage...

Monday, February 12, 2007

Westcoast- ein Traum!!

In dieser Ausgabe: Die bezaubernde Westkueste Australiens, u.a. mit folgenden Themen:

- Was passt zu mir, Snow- oder Sandboard ?
- Pinnacles- die Entdeckung einer Geisterstadt ???
- Stromatoliten, die aelteste Lebensform der Welt, der wir unser Leben mitverdanken
- Freizeitgestaltung an Muschelstraenden
- Monkey Mia- wenn Delfine taeglich zu Besuch kommen ODER: wie errichtet man einen Touristenort
- Eagle Bluff: Die ideale Wohngegend fuer Haifamilien
- Der Urlaubsort von Elle McPherson
- Mit dem Bolzenschneider durchs Outback
- Coral Bay- braucht man mehr zum Leben?
- Cape Ranges Nationalpark- ein langweiliger Name heisst nicht, das etwas Langweiliges drinsteckt

u.v.m.

Soooo, jetzt mal ganz im Ernst: Vergesst alles was ihr ueber Australien kennt und gelesen habt! Die Westkueste ist der Wahnsinn wenn man es nicht nur auf den absoluten Partyurlaub abgesehen hat.
Allgemein betone ich in meinen Erzaehlungen zu wenig, wie seltsam Australien eigentlich ist: Es ist fast ueberall staubtrocken, mehr beige als gruen und die Landschaft ist ueber hunderte von Kilometern extrem eintoenig- Salzbuesche, Gestruepp, Schafe, Kangaroos, Emus, Ziegen. Das ist so an der Suedkueste, am Weg vom Sueden in die Mitte und an der Kueste zwischen Perth und Exmouth! Die Entfernungen sind unglaublich, in den letzten 7 Tagen habe ich so ca. 3400km im Bus gesessen, die Hoechstgeschwindigkeit ist auch mit einem normalen Auto 120 und es gibt so wenig Verkehr das man jedem winkt...

Aber jetzt mein wahrscheinlich wieder ellenlanger Text:

Los ging es in Perth, wo ich einen Schock erlitt: 3 aeltere Damen, ein verheiratetes Paar Mitte 30 und ein ca. 50 jaehriger Australier. Der Tourguide etwas seltsam mit langen Rastas und total verpeilt. Und auch wenn diese Grupper echt komisch und anstrengend war- der Trip war trotzdem spitze! Und der Tourguide erwies sich als total cool verpeilt und fand die anderen auch etwas sehr seltsam!
Erster Stop: Die mobilen Sandduenen Lancelins: Sandboarden! Die eine Technik wuerde ich eher Schlittenfahren nennen, macht natuerlich auch im Sand superviel Spass! Das Boarden ist dann schon etwas heikler! Ueber Sandpisten und eine Heideaehnliche Landschaft, Highways und Dirtroads ging es zu den Pinnacles, die an der Kueste in einer Wueste liegen. Erste Seefahrer dachten, sie haetten eine Geisterstadt entdeckt, aber da lagen sie voellig falsch: Pinnacles sind, kurz beschrieben, versteinerte Wurzeln, die Erdoberflaeche wurde in ca. 6000 Jahren abgetragen und jetzt gucken nur noch diese Versteinerungen aus der Erde. Sie bestehen aus Limestone (wenn es in Australien eines gibt, dann ganz sicher irgendwelche Steine aus Limeston oder Sandstone die durch irgendwelche Erosionen oder ehemalige Seen etwas Besonderes wurden.
Tag 2 fuehrte an einer Kueste entlang die der Great Ocean Road gleicht- nur weniger Touristen! Dort gibt es dann auch einen Canyon, der wie Kings Canyon in der Mitte entstanden ist- wobei Kings Canyon zugegebenerweise Spektakulaerer ist!
Und dann das Highlight des Tages: Wir erreichen Hamelin Pool- beruechtigt durch seine einmaligen, sonst fast nirgendwo zu findenden STROMATOLITEN. Wissenschaftliche Erklaerung fuer dieses ausserordentliche Phaenomen gebe ich erst gar keine ab, ich versuche es mal irgendwie zu beschreiben. Cyanobakterien vor rund 3,5 mil. Jahren bildeten auf der Erde soetwas wie lebende Steine die in ihrem Wachstumsprozess den bis dato fehlenden Sauerstoff in die Atmosphaere abgaben, bis sie den Sauerstoffgehalt in der Atmosphaere soweit angehoben hatten, dass luftatmende Lebensformen enstehen konnten. Naja, und so etwas findet man nur an wenigen Stellen auf dieser Erde und so standen wir auf unserer Aussichtsplattform und bestaunten die schwarzen Knubbel im Wasser!
Weiter ging es zum Shell Beach, einem Strand der aus ganz wunderbaren kleinen Muscheln besteht! Das Wasser ist ganz lang extrem seicht und man kann wunderbar immer weiter hineinlaufen ohne wirklich nass zu werden! Oder mit Muscheln Nachrichten schreiben!

Der naechste Halt, wo wir bis zum naechsten Tag bleiben sollten, war dann Monkey Mia. Woher der Name kommt weiss niemand, die Attraktion sind auch keine Affen sondern Delfine.
Vor 60 Jahren begannen Fischer ein paar Delfine zu fuettern, so entstand eine Freundschaft zwischen einer Delfinfamilie und dem Fischerort. Heute kommen Delfine der zweiten und dritten Generation jeden Tag an den Strand: Um streng ueberwacht 25% ihres Tagesbedarfs an Fisch zu bekommen! Da es sich um bis zu 12 Delfine handelt ist es relativ sicher das wenigstens Einer auftaucht- und somit wurde erstmal ein modernes Resort an den Strand gebaut- praktisch, wirklich schoen und brav mit Klassenabstufung: Nah an den Delfinen die Hotelabteilung, dann Apartments und dann die Backpacker! Aber auch die am Wasser, mit wirklich guten Einrichtungen! Der Strand auch hier sehr schoen, erst seicht und dann ploetzlich tiefer- mit Seegras (deswegen lieben die Delfine es ja auch so sehr)
Am naechsten morgen also hophop um 7h an den Strand und da waren sie schon: Eine kleine Gruppe Delfine und eine Handvoll anderer Leute. Warum nur eine Handvoll? Keine Ahnung, ich dachte auch- man faehrt nach Moneky Mia wegen Delfinen, und wenn man von Perth ca. 1000km zuruecklegt dann kann man doch auch aufstehen???
Naja, es trudelten dann immer mehr Schaulustige und auch die Delfinbewacher sowie viele weitere Delfine ein- und nachdem wir ueber das Leben, die Persoenlichkeiten und der Familienverhaeltnisse aufgeklaert waren, ging es ans Fuettern. Und da wurden Freiwillige ausgesucht: Also schnell Kamera und Rucksack weggetan, lieb geguckt- und natuerlich durfte ich einen der 10 Fische verfuettern. Schon spitze, diese Delfine- 3 Babys waren auch dabei!!

Nach dem wunderbaren Erlebnis mussten wir weiter Richtung Norden, wobei wir Halt am Eagle Bluff machten. Adler sahen wir keine, dafuer aber die Haie, die hier zuhause sind. An einem Landschaftlich atemberaubenden Kuestenabschnitt konnte man sie von unserer Klippe aus im seichten Wasser umherbummeln sehen! Schwimmen verboten ;-)

Diese Nacht verbrachten wir auf einer Farm die am suedlichen Ende des Ningaloo Reefs liegt. Ein traumhaftes Stueck Erde und ElleMcPherson kommt hier sogar einmal im Jahr vorbei um Urlaub zu machen... Von dort aus sollte es dann eine Outbackroute bis zu unserem Ziel geben- Coral Bay. Leider war ein abgeschlossenes Tor im Weg: Aber wofuer gibt es einen Bolzenschneider- jaja, die Aussies, sehen alles locker...

Coral Bay dann ein weiteres Stueck Paradies: weisser Traumstrand mit seichtem, klaren bis hellblauen Wasser und die Korallen ca. 50m vom Strand entfernt. Spaet entdeckt, geschickt touristisch erschlossen und, wie die gesamte Westkueste, touristisch nichtmal halb so beansprucht wie der Rest des Landes. Daraus resultiert ein gesundes, geschuetzes Riff! Wenn man nun an diesem Strand erst Richtung Sueden lauft, seinen Rucksack und alles andere einfach an einer bestimmten Stelle ablegt, nach ca. 1km 200-300m weit rausschwimmt, dann ist man inmitten eines grossen Aquariums mit selbstantrieb: Waehrend man gemuetlich auf dem Wasser liegt und sich grosse Schildkroeten, Rochen, Seegurken, Seesterne, bunte Korallen, Papageinfische und 100 andere Fischarten ansieht treibt einen die Stroemung bis zum vorher abgelegten Rucksack zurueck! Wirklich ein Traumort und ich bereue es extremst das ich vorher beschlossen habe nicht zu bleiben, sondern die Tour in einem durchzumachen!!

Somit ging es nach Exmouth, liegt auf der Karte am Wasser, ist aber Inland und da 2000 ein Zyklon alles zerstoert hat ist die komplette Stadt pfuschneu. Sofern man es Stadt nennen kann. Dieser Ort war absolut enttaeuschend, da half es auch nicht zu wissen, das man am naechsten Tag in den Cape Ranges Nationalpark wollte, an den Yardie Creek und ein wenig schnorcheln. Dies allerdings in Turquoise Bay- was sich dann doch nicht so schlimm anhoert.
Yardie Creek war nun ein wirklich traumhafter Fluss in schoener Umgebung der auch Wasser fuehrte- selten in Australien- aber auch nur, weil er bei Flut vom Meer gespeist wird...
Turquoise Bay ist wie Coral Bay ein wirklicher Traumstrand mit aehnlichen Eigenschaften, allerdings geht hier die Stroemung erst am Strand entlang und dann aufs offene Meer, man musste also abbiegen bevor die Stroemung abbiegt, was auch nicht schwierig ist! In diesem gesamten Nationalpark gab es noch weitere Straende wo man am liebsten bleiben wuerde- wirklich unglaublich schoen!
Leider ging es die naechsten 2 Tage nur noch zurueck- 800 und 500km mit nur wenigen Stops- das ist schon ne Strecke!

Monday, February 05, 2007

Zwischendurch

Da ich mich die naechsten 2 Wochen nicht melde hier ein kleiner Zwischenbericht.
In Alice Springs war ich noch im Reptiliencenter, was echt cool war, im Kino (Blood Diamond- gut aber sehr ergreifend) und dann habe ich zufaellig in der Bar eines der Maedels getroffen die mit mir den Kurs auf Leconfield besucht hat letzten August. So klein ist Australien!
Der Flug war recht lustig, zum einen in Shorts und FlipFlops, dann wurde ich einem 20minuetigen Drogen- und Sprengstofftest unterzogen bis ich schliesslich endlich sass, rausgucke und etwas Bekanntes entdecke: Uluru!
In Perth dann ging es ab zum Hostel: ein stinkiges 10Bettzimmer im Partyviertel- in der Nacht stellte es sich dann heraus das von den 7 Jungs im Zimmer 4 schnarchten- aaaaah.

Also am naechsten Tag ab an den Strandvorort der einen der besten Surfstraende der Gegend aufweist. Ein zu hause finden zu dem ich immer wieder zurueckkehre zwischen uind nach meinen letzten Touren! Zudem nennt sich die Kueste hier Sunset Coast, also sehr vielversprechend! Habe dann auch ein kleines und gemuetliches Hostel gefunden, der Strand ist eine Haeuserzeile weiter und ich bin uaf einem 4Bett Zimmer mit 3 unternehmungslustigen Schottinnen- mit denen ging es Samstag dann erstmal bis 6h morgens feiern...
Ach ja-hier hab ich mich dann gezielt mit anderen Maedels von der Farm getroffen- die sind ueberall.
In meinem nicht so schoenen Hostel war auch eine meine Ex-Schuelerinnen- da wurd ich dran erinnert das ich ja auch noch Blue heisse...

Ich gehe jetzt aber erstmal an den Strand- mal sehen was es da so zu gucken gibt- am Wochenende fand dort die Runde 5 der australischen BeachVolleyballmeisterschaften statt..